Schüchternheit ablegen – stressfreier leben
Der Mensch ist das einzige Wesen, das von sich eine schlechte Meinung hat.
George Bernhard Shaw
Schüchternheit wird bedingt durch die Angst vor Liebesentzug oder Zurückweisung. Schüchternheit kann negative Auswirkungen in Lebensbereichen wie Schule, Partnerschaft und Arbeitswelt bewirken. Dies kann zu psychischem, mentalem und emotionalem Stress führen, z. B. bei einem Vorstellungsgespräch, einer Präsentation oder einem Blinddate.
Die Stresssymptome von Schüchternheit können in einigen Fällen z. B. feuchte Hände, Muskelverspannungen, das Erröten und die Angst vor dem Erröten (Erythrophobie) sowie Herzrasen und Schweißausbrüche sein. Auch das Nicht-in-die-Augen-sehen-können ist ein Anzeichen von Schüchternheit. Sie sind nicht alleine. Der amerikanische Psychologe Bernardo Carducci, Indiana University Southeast, schätzt, dass 50 Prozent der US-Bevölkerung an Schüchternheit leiden.
Schüchternheit ablegen – stressfreier leben
Schüchernheit muss nicht in allen Lebensbereichen auftreten. Führen Sie eine kleine Selbstanalyse durch:
Möglicherweise sind Sie im Job total selbstbewusst, bei Liebesbeziehungen aber eher schüchtern.
Eventuell trauen Sie sich in der Partnerschaft alles zu sagen, aber nicht im Berufsleben oder Sie haben im Job gelernt extrovertiert und selbstdarstellerisch zu sein, sind aber im Freundeskreis eher gehemmt.
Dr. Lynne Henderson, Psychologin aus Berkeley, Kalifornien, konstatiert, dass Extraversion und Selbstdarstellung in unserer Gesellschaft überbewertet werden. Das führt bei Schüchternen häufig zu einem schlechten Gewissen, wenn sie nicht gerne auf Menschen zugehen wollen. Dabei hat Schüchternheit auch Vorteile. Schüchterne Menschen sind oft gute Zuhörer und erkundigen sich, wenn sie etwas nicht verstanden haben. Das vermittelt Wertschätzung. Sie können auch mal Stille aushalten und denken meist, bevor sie reden.
Das BIG FIVE universelle Standardmodell der Persönlichkeitsforschung beinhaltet die Merkmale Extraversion/Intraversion. Schüchernheit wird manchmal mit Intraversion verwechselt, dabei entsteht Schüchternheit aufgrund der Angst vor einer Blamage. Doch wer sich nicht aus der Schüchternheitsfalle heraus wagt, wird nie erfahren, ob er vielleicht eine positive Erfahrung hätte erleben können.
Wie werden Sie Ihre Schüchternheit los?
- Unternehmen Sie Babysteps und gewinnen Sie nach und nach an Selbstverrauen.
- Stellen Sie sich Ihre glückliche Zukunft vor – wie sie sich gestaltet, wenn Sie sich etwas getraut haben.
- Sagen Sie sich ein Mantra oder eine Affirmation auf, z. B. “Ich fühle mich lebendig und mit meinem Umfeld verbunden.” “Ich akzeptiere und liebe mich.” “Ich verfüge über meine Zeit und Energie, so wie es mir gut tut.” “Ich erlaube mir Fehler zu machen und trotzdem liebenswert zu sein.”
- Fühlen Sie sich wohl in Ihrer Haut und denken Sie weniger darüber nach, was andere von Ihnen halten könnten.
- Alle kochen nur mit Wasser. Nobody is perfekt.
. . . und last not least noch einer meiner Lieblingssprüche:
Ich bin wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich.
Konrad Adenauer