Kommt Ihr Tinnitus vom Stress?
26 Prozent der Patienten mit chronischem Tinnitus berichten darüber, dass sie viel Stress erleben.
Definition von stressbedingtem Tinnitus:
Symptom (Krankheitszeichen) der subjektiven Ohrgeräusche, die nur für den Patienten hörbar sind.
Diese können entweder durch abnorme Nervenaktivität in der Hörrinde des Gehirns verursacht werden (1) oder sind auf eine Minderdurchblutung des Innenohrs zurückzuführen (2).
(1) Hörrinde: Entweder fallen beim Tinnitus das Gehör hemmende Nerven aus oder es entstehen neue Nervenverbindungen. (Rattenversuch von Sungchil Yang und Shaowen Bao, University of California at Berkeley). Ursächlich sind warscheinlich Stress oder zu lautes Musikhören (vor allem mit Kopfhörern).
(2) Durchblutungsstörung des Innenohrs: Stress führt zu Adrenalin-Ausschütung aus den Nebennieren. Das Adrenalin erhöht Puls und Blutdruck. Erhöhter Blutdruck führt zur Schädigung der Arterien. Daraufhin folgt die Arteriosklerose, welche Durchblutungsstörungen an der Hörschnecke nach sich zieht. Diese verursachen Tinnitus.
Wenn Ihre neu aufgetretenen Ohrgeräusche länger als zwei Tage anhalten, sollten Sie einen Termin bei Ihrem Hals-Nasen-Ohren-Arzt vereinbaren.
Tinnitus kann viele Ursachen haben. Deshalb muss er immer vom HNO-Arzt abgeklärt werden. Beispiele können die Verlegung des äußeren Gehörgangs durch Ohrenschmalz, eine Mittelohrentzündung oder eine Anschwellung der Eustachischen Röhre bei Erkältungen sein. Diese Schallleitungsstörungen sind relativ einfach behandelbar.
Weitere Ursachen: Schalltrauma, Altersschwerhörigkeit, Fremdkörper im Gehörgang, Otosklerose, Morbus Menière, funktionelle Störungen des Kiefergelenks, uvm.
Wenn das Symptom Tinnitus zur Diagnose wird.
Eine Ausschlussdiagnose ist eine Krankheit, die der Arzt erst nach Abklärung aller anderen möglichen Ursachen stellt. D. h., dass der Tinnitus nicht als erstes auf den Stress geschoben werden darf. Die oben genannten körperlichen Erkrankungen müssen zuerst ausgeschlossen werden, bevor Stress als Verursacher vermutet werden kann.
Dauer-Stress, belastende Lebensereignisse, Depressionen und Angststörungen können deutlich zur Verschlimmerung des Tinnitus beitragen. Viele Gestresste trinken am Abend ein alkoholisches Getränk, um runterzukommen und brauchen am Morgen danach Kaffee, um wach zu werden. Koffein kann zu einer zusätzlichen Verschlechterung des Tinnitus führen.
Achtung! Die Angst, dass der Tinnitus bestehen bleibt führt eventuell dazu, dass der Patient sich in seine Ohrgeräusch-Thematik hineinsteigert und durch diesen selbstinduzierten Stress in einen Teufelskreis gerät.
Was ist bei stressbedingtem Tinnitus zu tun?
Werden Sie sich über Ihre Stressoren klar und überlegen Sie, welche Sie davon reduzieren oder ausschalten können. Hierzu könnte Ihnen der Stress-Test einen ersten Eindruck vermitteln. Weiterhin könnten Sie ein Mindmap zu Ihrer speziellen Stressanalyse entwerfen.
Sicherlich habe Sie schon mit Entspannungstechniken gearbeitet. Wenden Sie diejenigen an, die Ihnen gut tun.
Gerne berate ich Sie und erstelle Ihr persönliches Stressprofil.