
Stressabbau bei Eisenmangel
Eisenmangel ist ernstzunehmen! Eisen ist Bestandteil der roten Blutkörperchen. Diese sind für den Sauerstofftransport zu allen Körperzellen zuständig. Ohne Eisen erstickt der Mensch innerlich. Natürlich muss Eisen ersetzt werden! Bei chronischen Erkrankungen hilft aber auch Stressabbau bei Eisenmangel.
Häufige Ursachen für Eisenmangel
- Aufnahmestörungen aus dem Darm, z. B. bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED)
- Zu niedrige Eisenzufuhr, z. B. bei vegetarischer Ernährung
- Gesteigerter Bedarf, z. B. in der Schwangerschaft
- Blutungen, z. B. im Magen-Darm-Trakt durch Polypen
- starke Menstruation.
Am anfälligsten für Stress sind Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED), wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa. Warum reagiert der Darm hier so stark auf Stress? Was steckt dahinter? Darum soll es im Folgenden gehen:
Steht Ihnen ein schwieriges Gespräch bevor? Haben Sie Termindruck bei Projekten? Vielleicht bekommen Sie in solchen Situationen Durchfall, eventuell auch mit Blutbeimengung. Das kann irgendwann zu einer Eisenmangel-Anämie führen.
Studien zeigen, dass andauernder psychosozialer Stress, Stress im Beruf, sowie Angst oder Depressionen, sich negativ auf den Verlauf von chronisch-entzündlichen Darmerkrankung auswirken können und das Rückfallrisiko bei manchen Patienten erhöhen.
Woran erkennen Sie Eisenmangel?
Ist Ihre Haut blasser als üblich? Sind Sie häufig aus der Puste, müde und erschöpft? Sind Ihre Nägel brüchige? Leiden Sie unter diffusem Haarausfall? Ist Ihr Bindehautsack ganz weiß, wenn sie in ihre Augen schauen? Dann ist ein Bluttest auf Eisemmangel fällig.
Die Psychoneuroimmunologie beschäftigt sich mit der Wechselwirkung des Nervensystems, des Hormonsystems und des Immunsystems
Wikipedia
Dieses Zitat heißt vereinfacht gesagt: STRESS MACHT KRANK.
Dass das Erleben einer chronischen Erkrankung sich negativ auf die Lebensqualität des Betroffenen auswirken kann, ist unwidersprochen. Kommt eine erhöhte Aktivität des Sympathikus-Nervs dazu, verschlechtert sich die CED. Die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol hemmt außerdem das Immunsystem, was sich zusätzlich verlangsamend auf die Genesung auswirkt.
Aus diesem Sachverhalt ergibt sich, dass die medikamentöse Therapie bei CED durch Entspannungsverfahren ergänzt werden sollte.
Stress erhöht die Durchlässigkeit für Darmgifte ins Blut
Stress erhöht die Durchlässigkeit der Darmschleimhaut, die von vielen Blutgefäßen umgeben ist. Der Körper muss unter Stress vermehrt Wasser, Salze und Traubenzucker im Blut bereitstellen. Der Transport dieser Substanzen wird durch eine Öffnung der Zellmembranen der Darmzellen erleichtert. Besonders Traubenzucker ist für die Bewältigung stressiger Situationen (Fight or Flight) überlebensnotwendig. Wird die Darmschleimhaut durchlässiger, gelangen aber ungünstiger Weise auch Bakteriengifte in die Blutbahn. Diese lösen eine Entzündungsreaktion aus, und können die Symptome der CED verstärken.
DARM (Wasser, Salze, Traubenzucker, Bakteriengifte)

BLUTKAPILLARE
Stressabbau bei Eisenmangel
Zur Stressbewältigung bei CED-Patienten empfiehlt Prof. Jost Langhorst von der Universität Duisburg-Essen zum Beispiel:
- Bauchatmung
- Meditation
- Visualisierung
- Autogenes Training
- Progressive Muskelentspannung
- Yoga
- Qui Gong / Tai Qi
- Achtsamkeit
Langhorst berichtet, dass bei einer Umfrage 85% der CED-Patienten angaben, dass eine Verbesserung des Stressmanagements sich positiv auf ihren Krankheitsverlauf auswirkte. Dies natürlich nur bei regelmäßiger Durchführung und als Maßnahme zusätzlich zu der Medikamenteneinnahme und dem Nikotinverzicht.
Eisen als Medikament
Eisenpräpatate sind als Tropfen, Brausetabletten und Kapseln verfügbar. Geschmacklich sind die Kapseln am neutralsten. Da in Verbindung mit chronisch-entzündlichen Systemerkrankungen in der Regel eine Aufnahmestörung für geschlucktes Eisen aus dem Magen-Darm-Trakt angenommen werden muss (funktionelle Eisenmangelanämie), ist eine Verabreichung von Eisen über die Vene notwendig. Nebenwirkung der Eisen-Einnahme ist die Verstopfung (Obstipation). Außerdem wird der Stuhlgang schwarz. Laut Deutscher Apotheker Zeitung ist besonders die Verträglichkeit bei intravenösen Präparaten sehr unterschiedlich.